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Mikroplastik

Wer Kunststoff hört, denkt heute schnell an Mikroplastik und seine verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt. Besteht also auch beim Einsatz von Geobaustoffen die Gefahr, dass ausgewaschenes oder herausgelöstes Mikroplastik Boden und Trinkwasser kontaminiert? Die Antwort lautet: nein. 

Denn in den Hauptanwendungsbereichen Erd- und Grundbau, Straßenbau, Bahnbau, Tunnelbau und Deponiebau werden Geobaustoffe mit Erdmaterial oder anderen Materialien abgedeckt. Somit gibt es

  • keine chemische Zersetzung, da die Kontakttemperatur unter 20 °C liegt
  • keine photochemische Zersetzung, da es unter der Erde keine UV-Strahlung gibt 
  • keinen Abrieb, da Geobaustoffe fest im Boden verbaut und im Bodengefüge bewegungslos eingebettet sind. Ein Auswaschen von Mikroplastik ist konstruktiv ausgeschlossen. (Anders als beispielweise beim Waschvorgang eines Bekleidungstextils bei dem Faserpartikel abgetragen werden.)

Bei Anwendungen im Wasserbau kann es allerdings zu physikalischen Abbauprozessen kommen, z.B. bei Produkten, die der freien Strömung durch im Wasser mitgeführtes Sediment ausgesetzt sind. Doch ... 

Erläuterungsbild Beispiel

Die Herkunftsanteile von Mikroplastik

Wie viel Mikroplastik entsteht bei alternativen Lösungen? 

Ein Beispiel: Deckwerk mit Filter im Wasserbau (vgl. Abbildung)
Deckwerk (Dicke d = 50 cm) auf einem mineralischen Kornfilter (Dicke d = 40 cm). Böschungslänge 4 m, Bauwerkslänge 1 km

Berechnung der erforderlichen Transporte bei Verwendung eines mineralischen Kornfilters:
Böschungslänge: 2 x 4 m = 8 m
Bauwerkslänge: 1000 m
Dicke Kornfilter zwischen Deckwerk und Untergrund: 0,4 m
Materialbedarf gesamt: 3200 m³
Transportvolumen je Sattelkipper: 25 m³
Somit sind insgesamt 128 Transporte erforderlich.

Erforderliche Transporte bei Verwendung eines geosynthetischen Filters:
Materialbedarf gesamt: 8000 m²
Der geosynthetische Filter wird auf Rollen zu je 500 m² geliefert.
Die Lieferung kann mit einem einzigen Transport erfolgen.

Die Anzahl der Transporte wird durch den Einsatz des Geobaustoffs von 128 auf 1 LKW-Ladung reduziert.

Exkurs: Nach einer Studie des dänischen Umweltministeriums stammen 60% des Mikroplastiks von Reifenabrieb, dem Waschen synthetischer Textilien und Feinstaub in Städten (vgl. Abbildung).

Der „BUND“ stellt fest:
„Der Abrieb von Autoreifen gilt in Deutschland als größte Quelle für Mikroplastik (...)„
und fordert
„(...) eine Verringerung des Individual- und straßengebundenen Güterverkehrs zur Reduktion des Abriebs von Autoreifen!“

Um auf unser Beispiel des Deckwerks im Wasserbau zurückzukommen:
Die Menge an Mikroplastik, die alleine durch den Reifenabrieb beim Transport des mineralischen Kornfilters entsteht, ist um ein Vielfaches größer als die Menge an Mikroplastik, die durch Transport und Abrasion beim geotextilen Filter entsteht.

Für die geotextile Lösung spricht zusätzlich 

  • Erhebliche Reduzierung des CO2 – Ausstoßes beim Transport
  • Erheblich Reduzierung des CO2 – Ausstoßes beim Einbau 
  • Enorme Schonung natürlicher, nicht nachwachsender Ressourcen